Am letzten Abend vor seinem Tod bat Christus seine Jünger, sie mögen ihn mit einem einfachen Mahl von Brot und Wein in Erinnerung halten. Wir feiern das Abendmahl im Gehorsam zu ihm. Dabei sind wir bemüht, Schlichtheit und Ehrfürchtigkeit zu wahren.
Das Abendmahl ist vor allem ein Erinnerungsmahl: „Das tut zu meinem Gedächtnis.“ Durch unsere Teilnahme werden wir an Christi Leben erinnert, sein Sterben, seine Auferstehung und an seine Verheißung wiederzukommen.
Das Abendmahl ist ein Mahl der Vereinigung mit Christus. Denn als er mit seinen Jüngern aß, sagte Jesus „Das ist mein Leib ... das ist mein Blut.“ Und weiter: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“ Wenn wir an Brot und Wein teilhaben, erneuern wir unseren Taufbund, geben uns vollkommen Jesus hin und erklären damit unsere Bereitschaft, für ihn zu leiden und zu sterben. Wir glauben auch, dass er selbst unter uns sein wird mit seiner Macht, Kranke zu heilen, Sünden zu vergeben und das Böse zu vertreiben.
In diesem Mahl unterscheidet sich die Kirche auch von jeder anderen Körperschaft und Vereinigung. Laut frühchristlicher Lehre sollen nur diejenigen teilnehmen, die getauft sind, im täglichen Leben nach den Weisungen Christi leben und in Einheit mit der Gemeinde verbunden sind. 1 Aus derselben Ehrfurcht feiern auch wir das Abendmahl nur mit denen, die die Glaubenstaufe erhalten haben, dasselbe Glaubensbekenntnis bejahen und mit denen Frieden und Einheit besteht. Stellen wir vor dem Abendmahl fest, dass etwas zwischen uns und Gott oder zwischen uns und den Brüdern und Schwestern steht, müssen wir erst Frieden schließen, damit wir freien Herzens an Christi Tisch herantreten können.
Einer frühchristlichen Tradition folgend sind Brot und Wein selbst Symbole für die Einheit. 2 Um Brot herzustellen, werden Getreidekörner von verschiedenen Feldern geerntet und zu einem einzigen Laib gebacken; um Wein zu machen, sammelt man Trauben aus verschiedenen Weinbergen und keltert sie, um einen einzigen Wein herzustellen. In gleicher Weise ist die Kirche aus vielen Ländern und Nationen zusammengekommen und in Christus vereint.
Das Abendmahl ist ein Mahl der Danksagung und feiert Christi Sieg über Sünde und Tod. Durch das Abendmahl verkünden wir seinen Tod, bis er wiederkommen wird. Dieses Fest ist ein Vorgeschmack auf seine Wiederkunft, die große Hochzeitsfeier, von der die Schrift spricht, wenn er als Bräutigam kommt, um sich mit seiner Braut, der Kirche, zu vereinen.