Das Reich Gottes ist kein abstraktes Konzept, sondern eine lebendige Wirklichkeit, die das menschliche Verständnis übersteigt. Um dieses Geheimnis zu erklären, sprach Jesus in Gleichnissen, die dem Alltagsleben entstammten. In gleicher Weise hat er einige schlichte Handlungen für seine Kirche eingesetzt, die zeichenhaft die Macht seines Reiches veranschaulichen: das Waschen mit Wasser in der Taufe, das gemeinsame Brechen des Brotes und Trinken des Weines beim Abendmahl, die Handauflegung zum Aussprechen der Vergebung oder zur Bitte um Heilung, die Erteilung des Bußsakraments, und das Verbinden von Mann und Frau in der Ehe. Seit frühchristlichen Zeiten sind diese Handlungen als Sakramente bekannt: heilige Zeichen, die der verborgenen Realität Christi in unserer Mitte eine sichtbare Form geben.
Für sich genommen, bewirken diese symbolischen Handlungen keine Wunder. Vielmehr sind sie Ausdruck des Gebetes der geeinten Kirche, dass Gott handeln möge. Sie veranschaulichen das Wirken Christi und sind Siegel der Vollmacht, die er der Kirche gab, als er ihr die Schlüssel des Reiches Gottes anvertraute. Daher kann die Gemeinde diese Handlungen nur in großer Ehrfurcht vornehmen.