(Kapitel 5: Sakramente der Kirche)
5. Sakramente der Kirche : Taufe
Die Taufe ist ein Gebot Christi: „Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“
Diesem Auftrag gehorsam, bietet die Gemeinde die Taufe jedem an, der an das Evangelium Jesu Christi glaubt, dessen Reue von Herzen kommt und in Taten Frucht trägt. Um die von Christus zur Vergebung der Sünden eingesetzte Glaubenstaufe zu erhalten, muss der Taufanwärter ein gereiftes Verständnis der Taufe erlangt haben.
Jeder, der von der Gemeinde bevollmächtigt wurde, kann – wie Johannes der Täufer – den Taufanwärter „mit Wasser“ taufen. Danach legt er seine Hände auf den Neugetauften und betet, dass Jesus ihn mit „Kraft aus der Höhe“ erfülle, also mit dem Heiligen Geist.
Die Form der Taufe hat Christus selber festgelegt: das Waschen mit Wasser auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das vollständige Untertauchen im Wasser symbolisiert das Sterben, die Wiedergeburt und die Auferstehung mit Christus zu einem neuen Leben in Gerechtigkeit durch Christi Sieg am Kreuz. Das Übergießen mit Wasser symbolisiert das Abwaschen der Sünden und die Ausgießung des Geistes.
Welches der beiden Taufverfahren angewandt wird, ob Untertauchen oder Übergießen, ist unerheblich. Entscheidend ist Gottes Eingreifen, um den Getauften vollständig zu reinigen, ihm zu vergeben und zu heilen.
Die Taufe ist die Erklärung eines reinen Gewissens vor Gott. Durch sie bezeugt und besiegelt die Kirche die Erlösung im Namen Christi. „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt.“ Als zu Pfingsten viele in der Menge „mitten ins Herz“ getroffen waren, als sie ihre Schuld am Tod Christi erkannten, wurden an einem einzigen Tag Dreitausend getauft. Eine solche Buße und anschließende Lebensumkehr sind die einzigen sicheren Grundbestandteile der Taufe.
Wahre Buße ist ein Geschenk Gottes. Erkannt wird sie an einem reuigen und zerknirschten Herzen, an dem Verlangen, seine Sünden zu bekennen, und an einem verwandelten Leben, das Früchte hervorbringt, die einer neuen Geisteshaltung entstammen. Wer wahrhaftig Buße tut, ist bestrebt, niemals wieder vorsätzlich zu sündigen, sondern eher zu sterben, als Gott ungehorsam zu werden.
Die Taufe ist ein Bekenntnis des Glaubens – des Glaubens an Jesus von Nazareth, Marias Sohn und Sohn Gottes, in Armut geboren, am Kreuze gestorben, von den Toten auferstanden, der eines Tages wiederkommen wird, um sein Reich auf Erden ganz zu errichten. Bevor in der Gemeinde die Taufe gespendet wird, bekundet der Taufanwärter seinen Glauben an Jesus und seine Anerkennung aller Artikel des christlichen Glaubens wie im Apostolischen und Nicänischen Glaubensbekenntnis aufgeführt.
Die Taufe ist das Versprechen, Jesus nachzufolgen, komme was wolle, ihm in allem gehorsam bleibend. Die frühchristlichen Kirchenväter lehrten, dass wir, gleich einem Rekruten, der durch seinen Treueeid zum Soldaten wird, durch die Taufe als Soldaten in Christi Armee eingereiht und darauf vereidigt werden, ihm zu dienen, selbst wenn es uns das Leben kosten sollte. 1
Die Taufe ist damit auch Eingliederung in den Leib Christi, „denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft.“ Durch die Taufe werden wir zu Gliedern an seinem Leib, zusammen mit den Gläubigen aller Zeiten und erhalten Anteil an dem „einen Leib und einen Geist ... ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“ Jeder der zu Christus gehört, schließt sich denen an, die auch ihm gehören: „Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“